Statt Handy-Ticket gab es bei Fernreisen einen Wust aus länglichen Papieren, die wiederum in einer Papiertasche steckten. Diese Fahrkarte wiederum musste man an einem sogenannten Fahrkarten-Schalter meist gegen Bargeld erwerben – vorher gelegentlich in einer Schlange ungeduldiger Bahnkunden warten. Deren ärgerliche Blicke spürte der Fahrkarten-Käufer, der eine komplizierte Fernreise ins Ausland erwerben wollte, während der eine oder andere Kunde dahinter nur schnell in die Nachbarstadt wollte. Zumindest diesen Ärger beim Ticketkauf erspart man sich heute – es sei denn, es geht wie früher ins Ausland, mit Umsteigen, dann muss man trotz aller Technik doch noch einen speziellen Fahrkarten-Schalter suchen und finden, weil mit der Smartphone-Bahn-App manchmal die Buchung einer Auslandsfahrt nicht gelingt. Oder man ruft bei der Bahn an und schildert nach einiger Zeit in einer Warteschleife sein Anliegen. Geduld braucht man heute wie damals. Man darf sich nur nicht die Freude am Bahnfahren nehmen lassen!
Immer die Freude am Bahnfahren bewahren!
ICE-Streifen dieser Tage am Münchner Hauptbahnhof, gesehen vom Holzkirchner Bahnhof aus. Als leidgeprüfter Bahnkunde denke ich mir: neue Züge sollen für mehr Komfort und schnellere Verbindungen stehen. Doch der Alltag auf deutschen Gleisen sieht heute anders aus: Verspätungen und Zugausfälle prägen das Bahnbild vieler Fahrgäste. Die alten Zeiten waren nicht unbedingt besser: Wirklich schneller war man auch nicht unterwegs. Vor vielen Jahrzehnten gab es gar keine Klimaanlagen, die hätten ausfallen können. Gut, man konnte die Fenster öffnen, sich den Fahrtwind um die Nase wehen lassen – musste aber dafür über Fenster auf oder Fenster zu mit den anderen Zugabteil-Bewohnern reden.