(Auch) Für Nostalgiker … der Eisenbahnkurier im Januar 2021

Eisenbahnern wird gelegentlich ein gewisser Hang zur Nostalgie nachgesagt. Das ist durchaus richtig. Der Eisenbahnkurier widmet sich in seiner Januar-2021-Ausgabe einem dieser nostalgischen Themen. Aufgefallen ist das Fehlen des Zugbegleiters, jener kleinen Faltflyer über den Haltverlauf des jeweiligen Fernzugs bei einer ICE-Fahrt im Sommer 2020. Der Coronavirus als Ursache war wohl nur ein Beschleuniger für das Aus jener kleinen Informationsblätter im A6-Format. Der Beitrag „Adieu kleiner Zugbegleiter“ berichtet über das geplante Aus für das Fahrplanblatt, das wohl vor etwa 97 Jahren erstmals in einem deutschen Fernzug auslag. Zum Text gibt es etliche Abbildungen des Zug-Begleiters – von der Reichsbahnzeit bis zur ICE-Ära. Jetzt ist wieder ein Stück Bahngeschichte weg. Schade drum! Ich habe sehr gern drin geblättert. Sicher, noch ausführlichere Informationen zum Fahrtverlauf bietet die DB AG in einer App. Vermissen werde ich die kleinen Blätter trotzdem. Außerdem im Heft: Castor-Transport, Pazifiks auf der Ostbahn. Bahn-Neulinge aufgepasst: Pazifiks sind Dampfloks mit großen Rädern. Der Name leitet sich vom Einsatzort der ersten Exemplare dieses Typs ab, der Fahrt über den US-Kontinent Richtung Pazifik-Küste, andere wiederum behaupten, der Name erinnere an einen aus dem Pazifikraum stammenden Bahn-Ingenieur. Für den Spruch „über die Wupper bringen“ gibt es ebenfalls vielfältige Erklärungen – und gilt als ein Synonym u.a. für den Tod, Pleite, Haft         , Flucht oder gar Emigration. Der Eisenbahnkurier fügt mit seinem Gütertransport über die Wupper im Meterspur-Verkehr zwischen Cronenberg und Solingen eine weitere Bedeutung hinzu. Diese Mini-Elektrolok vom Typ 606 sieht lustig aus. Lokalbahnen und deren Erhalt sind ein weiteres Heftthema. Im Modellbahnteil gibt es den zweiten Berichtsteil über die belgische H0-Anlage – die mit den rostigen Gleisen und plastikglänzenden Fahrzeugen. Mit im Angebot: Opel-Tuning. Anders gesagt: hier zeigt die Redaktion, wie aus einem blassen Auto ein Highlight auf der Anlage wird, Fahrer inklusive. Zudem gibt es weitere Bastel-Einblicke in die Kleinstanlage „Stiller Winkel“. Und aus zwei Güterschuppen entsteht eine „Neubau-Bruchbude“. Nett. Apropos Bahn-Nostalgie: Fachwerk-Modellhäuser sind für mich ein Paradebeispiel für Modellbahn-Kitsch – ok, das ist Geschmackssache. Das gezeigte fränkische Fachwerkdorf (H0) ist aber eine Schau, also schon kitschig, aber schön-gemacht-kitschig.

Robert Attenhauser


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